Donnerstag, 19. November 2015

!WICHTIG!

Blogspot, also der Anbieter von diesem Blog schließt. Ich habe einen neuen Blog bei einem anderen Anbieter, wo ich meine Einträge zukünftig posten werde. Ich habe alle alten Posts dorthin kopiert, sodass sie nicht verloren gehen.
Die neue Adresse ist: jannainkanada.wordpress.com
Ich freue mich, wenn ihr weiterhin meine Einträge verfolgt.
Viele liebe Grüße
Janna

Mittwoch, 28. Oktober 2015

Gastfamilie gewechselt?!

Wie der Titel schon sagt, dreht sich dieser Post um meinen Gastfamilienwechsel letzte Woche. Für viele mag das jetzt ziemlich plötzlich kommen, aber ich habe schon länger über diesen Schritt nachgedacht, ich wollte es nur nicht "veröffentlichen" bevor ich nicht zu 100% sicher bin.
Was sich viele von euch wahrscheinlich fragen, ist warum. Ich kann gar nicht alles in Worte fassen, aber der Hauptgrund war, dass ich mich einfach nicht wie in einer Familie gefühlt habe. Es gab in den insgesamt fast 7 Wochen dort genau ein gemeinsames Essen und das war an Thanksgiving mit Freunden. Ich mochte meine Gastfamilie wirklich gerne und bin super mit ihnen klargekommen, aber ich meine- was bringt das, wenn ich sie 5 Minuten am Tag sehe? Außerdem hatte ich mit meiner chinesischen Gastschwester ein paar Probleme, denn im Gegensatz zu der restlichen Familie bin ich mit ihr überhaupt nicht klargekommen. Der Gedanke an einen Wechsel ist schon relativ früh aufgetaucht, aber ich habe mir immer wieder gesagt, komm, probier es nochmal und ich wollte sie auch nicht enttäuschen.
Über das gemeinsame Essen oder Familienaktivitäten allgemein hatte ich mit meiner Gastmutter schon gesprochen und auch expliziet gesagt "I miss family life" und sie hat gesagt, dass weil die Kinder eben schon älter sind, sie nicht so viel mit der Familie machen wollen und dass jeder zu einer anderen Zeit Hunger hat und woanders essen möchte.
Nach etlichen Gesprächen mit Familie und Freunden bin ich dann am Montag vor drei Wochen zu dem "international Liaison" an unserer Schule gegangen und habe sie gefragt, ob ich ein Gespräch mit der Homestay Kooridinatorin führen könnte. Sie hat sie dann angerufen und noch während der Schule habe ich eine Mail bekommen. Wir haben uns nach der Schule getroffen und ich hatte eine unerklärliche Angst. Das Gespräch war ziemlich gut, sie hat durch etliche Fragen meine Situation verstanden und ich sollte sagen, was ich, falls ich wechseln würde, gerne hätte. Dann hat sie mir eine Gastfamilie vorgeschlagen, die ihres Glaubens nach gut zu mir passen würde.
Ich war immernoch nicht sicher, ob ich wechseln sollte, also haben wir uns darauf geeinigt, dass ich ihr am nächsten Tag Bescheid geben würde. Ich war am Dienstag aber nicht viel schlauer als am Montag. Ich hatte zwischendurch Phasen, in denen ich total entschlossen war, aber nach einer netten Geste auf Seiten meiner Gastfamilie habe ich wieder geflattert wie eine Fahne im Wind. Vor allen Dingen hat es mich extrem unsicher gemacht, als meine Eltern sich kritisch (das ist vielleicht das falsche Wort, eher unsicher) zu der vorgeschlagenen Gastfamilie geäußert haben. Deshalb habe ich um einen zweiten Vorschlag gebeten, der auch ziemlich schnell kam. Von beiden potentiellen Gastfamilien hatte ich zwar nur einen Steckbrief und ein Foto, aber die zweite sah wirklich sehr gut aus. Trotzdem war ich unsicher und habe um eine weitere Woche Bedenkzeit gebeten.
Am nächsten Dienstag war es dann soweit und ich wusste, wenn ich nicht wechseln würde, würde die Idee vom Wechsel dauernd in meinem Kopf sein. Also habe ich für eine Minute meinen Mut zusammen genommen und eine E-Mail an die Koordinatorin geschrieben.
In der neuen Gastfamilie habe ich eine chinesische Gastschwester, die zwei Jahre älter ist als ich. Sie hatte ein deutsches Mädchen gefragt, ob sie wüsste, wer die deutsche "Familienwechslerin" ist. Im Lunch kam sie dann zu mir und hat sich vorgestellt und mich umarmt, was ich richtig nett fand.
Zwei Tage später also Donnerstag habe ich erfahren, dass meine Gastfamilie Sonntag Bescheid bekäme und ich am folgenden Dienstag umziehen würde. 
An dem Sonntag habe das Frühstück extrem lange herausgezögert, weil ich Angst vor der Reaktion hatte. Irgendwann bin ich dann aber doch hochgegangen und siehe da- eine bessere Reaktion hätte ich mir nicht wünschen können. Erst war alles total normal, meine Gastmutter hat mich gefragt, wie ich geschlafen hätte etc. Dann hat sie total neutral gesagt, dass sie mich am Dienstag, wie abgesprochen zum Treffpunkt fahren würde. Ich habe sorry gesagt und dass es nicht an ihr liege und dann meinte sie nur, sie versteht das total, dass ich mich nicht schlecht fühlen soll, dass sie sich auch nicht schlecht fühlt und dass sowas eben passiert. Sie wären einfach zu busy. Dann kam der Vater und hat gesagt, das wäre doch gut, so würde ich noch mehr von Canada erleben.
Am Dienstag habe ich nach der Schule die letzten Sachen zusammen gepackt und Jane hat mich um 4:30 an dem Büro von der Homestay Koordinatorin abgesetzt. Zuvor hatte ich mich von Pendo verabschiedet, die mich umarmt hat und gesagt hat "Ich hoffe, deine neue Familie wird richtig toll", was ich unglaublich lieb finde. Auch Jane hat mich lange umarmt und mir gesagt, wie schön es war, mich bei ihnen zu haben und dass wir in Kontakt bleiben und uns nochmal treffen. Dann habe ich ca 10 Minuten alleine vor dem Büro gewartet (die Koordinatorin hat immer mal wieder nach mir geguckt, musste aber arbeiten), bis eine Frau an der Tür geklopft hat. Ich dachte, es wäre eine Mitarbeiterin, habe die Tür aufgemacht und wollte schon wieder weggehen, als die Frau sagte:"Hi, ich bin deine neue Hostmum". Sie sah so anders aus als auf dem Foto.
Im Auto hat sie viel über die Familie erzählt und auch sofort gesagt, dass ich sie entweder Kristin und Michael nennen kann oder Mom und Dad.
Die Fakten, die ich über sie weiß komplett auszuschreiben, würde Jahre dauern, deswegen liste ich hier nur die wichtigsten Punkte auf:
-Meine Gasteltern heißen wie gesagt Michael und Kristin
-meine chinesische Gastschwester heißt Na-Yu
-sie ist 18, geht in die 12. und ist schon das 2. Jahr hier
-sie war vorher auch in einer anderen Familie
-sie macht dieses Jahr ihren Abschluss und will danach in den USA studieren, deswegen muss sie ziemlich viele Tests und Bewerbungen machen
-Kristin kommt aus Norwegen
-Michael kommt aus der Ukraine, ist aber hier geboren
-ich habe einen kleinen unglaublich süßen Hund
-Michael ist in seiner Freizeit Co.Director von einem Musical
-Kristen fotografiert gerne
-Sie haben beide aus früheren Ehen Kinder, sodass ich insgesamt 7 Gastgeschwister habe, die ich noch nicht kenne und die wiederum 8 Kinder haben
So viel zu den Fakten, jetzt kommen die Gefühle. Am ersten Abend waren sie nicht da, wofür sie sich sehr viel entschuldigt haben, weil sie schon lange vorher eine Einladung zum Essen bekommen haben. Mir hat das nicht so viel ausgemacht, ich habe mit Na-Yu, mit der ich mich richtig gut verstehe, Fernsehen geguckt.
Insgesamt fühle ich mich ziemlich wohl hier und -yeah!- wir essen zusammen :D.
Ich bin sehr froh über meine Entscheidung. Danke an alle, die mich in der Zeit unterstützt, beraten und genervt haben ♥
Falls ihr meine neue Adresse wissen wollt oder sonst irgendwelche Fragen habt, schreibt mich einfach an.

Übrigens hatte ich überlegt, weil ich das Gefühl habe, viel zu viel Deutsch zu sprechen, mal einen Post auf Englisch zu schreiben. Vielleicht wird es schwierig, es in einer anderen Sprache auszudrücken und ich bin sicher, dass ich viele Fehler machen würde, aber dafür ist das ja schließlich da oder nicht?
Schreibt mir doch vielleicht in die Kommentare, wie ihr die Idee findet :)

Sonntag, 18. Oktober 2015

Hello again

So meine Lieben, nachdem ja jetzt zwei Wochen Funkstille waren, dachte ich mir ich melde mich mal wieder.
Am Freitag vor zwei Wochen war als Abschluss der Spirit week "Rambler Day". Unser Schulteam sind die Ramblers und alle waren in den Schulfarben rot, schwarz, weiß angezogen. In der zweiten Stunde war eine Art Parade in der Sporthalle, wo alle Sportteams rumgerannt sind und beklatscht wurden. Ich bin beim Hockey Team mitgelaufen und es war ziemlich lustig wenn auch sinnlos.
Abends war ich mit Baina und Chris (meinem Gastvater) im Kino in Pitt Meadows. Wir haben uns "The Martian" angeguckt. Ich weiß nicht, wie der Film auf deutsch heißt, aber er ist richtig gut und ich kann euch empfehlen ihn anzugucken. Als erstes war der 3D Effekt kaputt, sodass man alles zweimal gesehen hat, aber sie haben es schnell repariert und dann war es genial. Das einzige Problem war, dass dieser 2-stündige Film erst um 22:00 angefangen hat, sodass wir um halb eins zu Hause waren.
Samstag musste ich früh raus, weil ich mit Nina nach Vancouver gefahren bin. Wir waren erst am Canada Place, wo wir dann auch Mittag gegessen haben und sind nach einem Abstecher nach Gastown ein bisschen in den Stanley Park reingelaufen.









Sonntag ist Jane mit mir nach Fort Langley gefahren, der Ursprung der Kolonie British Columbia. Wir haben uns das Fort angeguckt und sind danach ein bisschen durch das Städtchen gelaufen.


Am Donnerstag waren wir auf einem Hockey Tunier in Chilliwack. Das war ziemlich lustig, auch wenn wir kein einziges Mal gewonnen haben. Meine Mannschaft ist echt cool, deswegen habe ich es trotz Muskelkater und Müdigkeit am nächsten Tag geschafft, mich viel zu früh aus dem Bett zu quälen. Eigentlich war an dem Tag late start, das heißt Schule fängt um 9:45 an, wir durften aber schon drei Stunden früher da sein um erneut nach Chilliwack zu fahren. Auf dem Hinweg haben wir einen wunderschönen Sonnenaufgang gesehen, der auf den Fotos nur schlecht rüberkommt. Auch der Tag war cool und ich habe das Gefühl, mich wirklich zu verbessern.




Weil ich ja immer mal wieder nachgefragt habe, ob wir nicht mal wandern gehen können, sind Jane, eine Freundin von ihr, Pendo und ich an dem Samstag in den Golden Ears Provincial Park gefahren. Es hat in Strömen geregnet, aber es war echt schön durch den Wald zu laufen. Ich würde es nicht wirklich eine Wanderung nennen, eher einen langen Spaziergang; wir waren insgesamt vielleicht zwei Stunden unterwegs. Jedenfalls sind wir zu einem Wasserfall gelaufen, der mich meine durchweichte Hose hat vergessen lassen. Am Abend sind wir in die Kirche gegangen, wo wir einen Freund von Baina getroffen haben, der ursprünglich aus Deutschland kommt und der mich dann durchgängig auf deutsch angesprochen hat, was ziemlich witzig war, denn sein deutsch war so... na ja.
An dem Wochenende war Thanksgiving. Sonntag sind so gegen 4 die Freunde zu Besuch gekommen, bei denen wir schonmal zum Essen eingeladen waren. Es gab ein riesiges Essen mit Truthahn, Kürbis, Kartoffeln, Cranberries und noch viel mehr. Als wir alle zum Platzen voll waren, haben wir Stadt, Land, Fluss gespielt. Danach bin ich mit Naomi, die so alt ist wie ich in mein Zimmer gegangen und wir haben bestimmt 2 Stunden durchgequatscht. Sie ist richtig nett und wir verstehen uns echt gut, aber sie wohnt leider eine Stunde entfernt.
Weil eben Thanksgiving war, hatten wir Montag schulfrei. Ich bin mit den Deutschen von der Pitt Meadows Secondary School Schlittschuhlaufen gegangen und danach sind wir fast eine Stunde nach Coquitlam gefahren, nur um dort von Mcces zu Starbucks zu Tim Horton´s zu gehen.


Übrigens mache ich zusätzlich zu Hockey jetzt auch noch Cheerleading. Bei den Try Outs dachte ich noch hmm, das ist ja eigentlich nur ziemlich viel mit-dem-Hintern-Gewackle, aber glaubt mir, das ist anstrengender als jedes Hockey Training, das ich je hatte. Wir haben zweimal pro Woche zwei Stunden Trainig und ich kann euch mal im Groben erläutern, wie das erste Training aussah.
1. Aufwärmen
2. Toe-touches: Der bekannteste Cheerleader Sprung. Wir haben ihn ungefähr zwanzig mal gemacht.
3. Double Toe-touches: Das gleiche wie gerade, nur zweimal schnell hintereinander. Auch ungefähr zwanzig Mal.
4. Flugrollen: Sollte bekannt sein. Sechs Bahnen; uns allen war extrem schwindelig danach.
5. Radwenden: Ebenfalls sechs Bahnen (ca. 3 pro Bahn)
6. Unser Tanz: den haben wir schon bei den Try-outs gelernt. Ca. 15 Mal in verschiedenen Geschwindigkeiten
7. Wall Sit: HORROR! Eigentlich mag ich diese Übung, aber wir durften sie ungelogen 7 Minuten halten und zwar mit Variationen aus "Ein Bein gerade nach vorne strecken", "auf die Zehen" usw.
8. Plank: 5 Minuten durchahlten
9. Crunches: Wie Sit-ups nur schmerzhafter. 80 Stück
So, ich denke jetzt könnt ihr euch vorstellen, dass zu Cheerleading weitaus mehr gehört, als nur schön zu lächeln, ein bisschen Pompons schwingen und das Team anzufeuern. Das Training war zwar extrem anstrengend, aber es hat auch richtig viel Spaß gemacht und danach habe ich mich sehr gut gefühlt.
Wegen eines Missverständnisses hat Jane an einer anderen Stelle auf mich gewartet als ich deswegen haben Sophie und ich eine halbe Stunde in der Kälte gestanden und gewartet. Wir hatten nur unsere Sportsachen an und weil uns so kalt war, haben wir angefangen zu tanzen. Es hat darin geendet, dass wir lauthals singend und tanzend an der Straße standen und von jedem vorbeifahrenden Autofahrer dumm angeguckt worden sind. Das war uns aber relativ egal, wir hatten unseren Spaß.
Gestern (Freitag) bin ich nach der Schule mit ein paar Deutschen (Sophie, Henrike und Magdalena) und deren kanadischen Freunden (Haley, Jane und Jacob) ins Coquitlam Centre gefahren. Dort haben wir erstmal gegessen und sind dann abends in einen Karaoke Place gegangen. Dort haben wir ein kleines Zimmer gemietet, wo Sofas und eben eine Karaoke Maschine (?) drinstanden. Wir hatten unglaublich viel Spaß, auch wenn ich mehrmals dachte, meine Stimmbänder wären kurz vorm Reißen. Als wir zurück zum Bus gegangen sind, dachten viele Leute glaube ich, dass wir betrunken waren, weil wir alle total aufgedreht waren und einfach noch weiter gesungen haben.
Heute morgen bin ich früh aufgestanden, denn es ging zum Paintball spielen. Pendo hatte im Sommer Geburtstag und hat ihn heute mit zwei Freunden und mir nachgefeiert. Netterweise durfte ich eine Freundin mitnehmen, denn ein Freund von Pendo ist abgesprungen, sodass die liebe Sophie mit mir zusammen leiden drfte :D Ich sage leiden, weil diese Dinger echt verdammt wehtun, aber fangen wir mal von vorne an. Paintball funktioniert im Allgemeinen ja bekanntermaßen so, dass zwei Teams sich gegenseitig mit Luftdruckgewehren abschießen. Wenn man getroffen wird, ist man raus, allerdings gibt es verschiedene Arten, es zu spielen. Der Tag ging von 9:00-16:30 und wir hatten immer verschiedene "Battles". Jedes Battle wird zweimal gespielt, denn die Teams starten an unterschiedlichen Punkten und haben teils auch unterschiedliche Aufgaben, deswegen wird nach einem Spiel gewechselt. Wir wurden mit Overalls, Helmen und Oberkörper Protektoren ausgestattet. Außerdem haben wir unsere Munition bekommen. Diese Anlage war riesig und in einem Wald und es gab für jedes Spiel unterschiedliche Plätze. Am Anfang haben wir Speed Ball gespielt. Es waren überall Ölfässer aufgestellt und das Ziel war, möglichst viele aus dem gegnerischen Team abzuschießen. Es waren 11 Leute pro Team und dieses erste Spiel haben wir verloren. Ich dachte wirklich daran, aufzuhören, weil es einfach nur beschissen war. Ich habe extrem viel Munition verballert und ich wurde im Nacken getroffen, der immer noch wehtut. Die Paintballs kommen mit so einer wahnsinnigen Geschwindigkeit aus den Gewehren, dass es echt wehtun kann. Das zweite Spiel war ganz okay, hier ging es darum, dass ein Team "unsterblich" war (Zombies), das heißt wenn sie getroffen wurden, mussten sie nicht raus. Das andere Team, die "Menschen" mustten versuchen, mindestens einen am "Leben" zu halten, dann haben sie gewonnen. Das dritte Battle war mein Favorit. Mitten im Wald standen zwei Schulbusse und zwei Polizeiautos. Das eine Team war Prisoners, das andere waren die Cops. Auf den Polizeiautos war jeweils eine "Granate", ein Art Plastikboje, die nur von den Prisoners angefasst werden durfte und von denen in die beiden Schulbusse gebracht werde musste. Die Cops mussten das verhindern.
Ab diesem Spiel haben wir jedes einzelne gewonnen. Es war so ein cooles Gefühl, man hat das irgendwie richtig ernst genommen. Zwischendurch kam es mir wirklich so vor, als hätten wir eine wichtige Mission zu erledigen, und mit diesem Gewehr in den Händen hinter Bäumen, Felsen oder eben Bussen zu kauern und "Sniper" also Scharfschütze zu sein, ist schon cool. Ich hoffe, hier verurteilt mich jetzt niemand, weil es mir Spaß gemacht hat, Leute abzuschießen, das war ja "nur" mit Plastikkugeln und Farbe. Als nächstes stand "Capture the flag" an. Ein Team musste die Flagge auf einem riesigen Felsen verteidigen, die anderen mussten versuchen, sie zu hissen.
Nach einer Lunch Pause wurde unser Team mit einem anderen zusammengetan, sodass wir ungefähr 30 pro Team waren. Jedes Team hatte einen Präsidenten, der ungetroffen zum Startpunkt des anderen Teams kommen musste. Wenn der Präsident abgeschossen wurde, hatte das andere Team gewonnen.
Das letzte Spiel war das Big Game wo ALLE, die an dem Tag da waren zusammen gespielt haben. Zwei Teams a 60 Spieler mussten versuchen, drei Flaggen zu hissen beziehungsweise zu.. (das Gegenteil von hissen). Am Ende waren wir alle schweißnass aber sehr zufrieden.



Freitag, 2. Oktober 2015

Viel zu erzählen

Ich versuche mich zu erinnern, was so alles passiert ist, kann gut sein, dass ich das ein oder andere auslasse, weil ich es gerade vergesse.
Freitag war die Premiere unseres wundervollen Gänsestücks, das wir Gott sei Dank nur vor der anderen Hälfte unserer Acting Klasse vorführen mussten. Wir haben ugefähr die Hälfte des Scripts ausgelassen, aber nun ja, die anderen haben verstanden, worum es ging.
Später war ich mit Nina in der Haney Place Mall, einem unglaublich riesigen Shoppingcentre-NICHT. Es gibt da ungefähr sechs Läden, deswegen hat es uns nach nicht allzu langer Zeit zu Tim Hortons gezogen, wo wir in den Genuss köstlicher Donuts gekommen sind.
Danach kam uns die Idee, ein "Sleep-over" zu machen, da ich zu Hause die meiste Zeit sowieso nur rumsitze und nichts zu tun habe und wir uns am nächste Tag schon verabredet hatten.
Wir sind also zu mir gelaufen, haben meine Sache gepackt und Ninas Gastvater hat uns netterweise abgeholt (was uns den leider viel zu langen Fußweg erspart hat). Nach leckeren Burgern und "Charlie and the chocolate factory" sind wir in ihr Zimmer gegangen, wo wir schon von ihren Gastschwestern erwartet wurden. Es ist so ein extremer Unterschied- bei mir kommt NIE jemand in mein Zimmer, Ninas Schwestern lassen ihr keine Privatssphäre. Ich weiß nicht, was ich besser finden soll, ich würde gerne mehr mit meiner Gastfamilie machen, aber zu extrem ist natürlich auch doof. Am nächste Morgen lagen wir bis fast 2 Uhr im Bett mit heißer Schokolade und immer mal wieder in Gesllschaft von Paula, der 14-jährigen Spanierin, die ich auch schon aus Sport kannte. Mit ihr sind wir dann irgendwann am Nachmittag zum Fraser River gegangen, der 5 Minuten von mir liegt um ein paar Fotos zu machen.






Am nächsten Morgen wurde erstmal mit dem Geburtstagskind geskypet, meinem nun 13-jährigen Bruder. Danach war ich mit Henrike in der Haney Place Mall, wo wir tatsächlich einen ganz coolen Laden gefunden haben, der mega coole Onesies hatte. Es gab Minions, Olaf den Schneemann, Zebras, Hühnchen, Mickey Mouse und Kängurus.
Nachdem wir uns beide eine neue Sporthose gekauft hatten (die Onesies waren leider zu teuer) sind wir-Überraschung- zu Tims gegangen.
Diese Woche ist bei uns Spirit week, das heißt jeden Tag gibt es ein Motto. Montag war "Comfy day", soll heißen, Schlafanzug- oder Jogginghose, Schlabbershirt und Hausschuhe. Manche der Kanadier laufen immer so rum, aber für mich war es so ein seltsames Gefühl, in Jogginghose zur Schule zu gehen und ich habe mich ziemlich unwohl gefühlt.
Dienstag hat fast niemand das Motto befolgt, es war "tight and bright" aber es gab zwei Jungen aus der 12., die cool genug waren, eine neon orangene Leggins, ein knallgelbes Tanktop zu grünen Schuhen -und jetzt kommt das beste- einer pinken Federboa um die Hüfte zu kombinieren. Dienstag gab es für alle, die wollte kostenloses Frühstück, etwas, das meiner Meinung nach in Deutschland auch eingeführt werden sollte. Das denke ich übrigens bei so vielen Dingen.
Wir habe endlich in Food Studies angefangen zu kochen und die cinnamon buns, die entstanden sind, waren echt lecker. Allerdings mag ich meine Gruppe nicht besonders, zwei sind zwar ganz nett, aber die anderen beiden reden durchgängig über Jungs, Alkohol und Partys, die eine ignoriert alle außer ihre Freundin konsequent und sie haben allen ernstes, nachdem sie kaum geholfen hatten, die beiden größten buns für sich beansprucht, sogar markiert. Nach der Stunde habe ich die Lehrerin gefragt, ob ich die Gruppe wechseln kann, ich hoffe da wird etwas draus.
Mittwoch haben wir in Sport den sogenannten Terry Fox Run gemacht. Kurz erklärt, Terry Fox war ein Mann, der sein eines Bein an Krebs verloren hat und dann mit dem verbliebeden Bein durch ganz Kanada laufen wollte, um Geld zu sammeln. Er hat tatsächlich die Hälfte geschafft, musste dann aber wieder in Behandlung und ist kurz darauf gestorben. Jetzt ist er eine Art Nationalheld und es werden überall Terry Fox Läufe gestartet, um Geld für die Stiftung zu sammeln. So auch an unserer Schule. Die ganze Woche über laufen die verschiedenen Sportkurse 3.4km um den Block. Es geht nach Zeit, man darf gehen, sollte aber so schnell wie möglich im Ziel sein, da der Lauf benotet wird. Wir sind in der letzten Stunde gelaufen und es war ein sehr warmer Tag. Dementsprechend fertig war ich, als ich nach 22min fertig war. Ich finde, dafür, dass ich sonst nie jogge, ist das nicht schlecht und danach habe ich mich sehr gut gefühlt. Damit wir die beim Lauf verbranten Kalorien möglichst schnell wieder auf die Hüften bekommen, sind Nina, Paula, Marisa und ich noch mit zwei anderen Mexikanerinnnen in einen Frozen Yoghurt Shop gefahren. Das ist aber nicht wie bei uns in Deutschland. Es gibt allein mindestens 10 verschiedene Frozen Yoghurts, von Dark Chocolate, über Blueberry zu Mint, Oreo und Coffee. Und die Toppings... Es gibt wirklich ALLES. Cookie Dough, geröstete Kokosnuss, Müsli, Mango, Erdbeeren, Blaubeeren, Oreos, Erdnussbuterstückchen, Smarties, Streusel, Wallnüsse und mein absolutes Favorite: kleine Käsekuchenstücke. Das alles ist nur ein Bruchteil, von dem was dort angeboten wurde.

Später saßen Paula, Nina und ich noch fast eine Stunde an der Bushaltestelle und habe über Gott und die Welt geredet.
Heute war dann mein erstes Hockey Spiel! Wir sind mit Schulbussen zu einer anderen Schule gefahren und haben eins zu null gewonnen :). Ich habe zwar nur ungefähr 15 der 60 Minuten gespielt, aber es hat trotzdem sehr viel Spaß gemacht. Das Wetter war ein Traum, wenn auch ein bisschen warm; wir sind ziemlich ins Schwitzen gekommen. Auf der Rückfahrt kam es mir ein bisschen vor wie in einem Film. Dieser kleine enge Bus mit dreizehn Mädels, alle in knallroten Trikots, gut gelaunt und laut singend. Leider habe ich keine Fotos gemacht, nächste Woche haben wir sogar zwei schulfreie Tage wegen eines Hockey Tuniers, ich denke, da werde ich dann welche machen :)

Donnerstag, 24. September 2015

Vancouver, Victoria und noch viel mehr ♥

Ich muss immer wenn ich einen neuen Post schreibe gucken, wo ich das letzte Mal aufgehört habe. Fange ich also mit Donnerstag an. Ich bin aufgewacht mit sehr seltsamen Kopf- und Ohrenschmerzen. Nachdem ich eine Schmerztablette genommen habe, ging es dann aber. Ich bin trotzdem nicht zum Hockey gegangen. In Acting haben wir unser erstes Script bekommen, worauf ich mich total gefreut hatte und dann kommt´s: Wir spielen Gänse. Das ist so verdammt schwer; dieses Stück ist echt seltsam und wie bitte drückt man die Emotionen einer Gans aus?!
Freitag bin ich morgens direkt ins Büro gegangen, weil ich es mit meinem Französisch Kurs nicht mehr ausgehalten habe und wechseln wollte. Satt French Immersion habe ich jetzt normalen Französisch Unterricht in der 12., was echt viel besser ist, ich bin so glücklich mit der Entscheidung. Ich musste, um den Kurs unterzukriegen auch noch andere Fächer wechseln, sodass ich jetzt in einem anderen Food Studies Kurs mit der gleichen Lehrerin bin und statt Earth Science Marketing habe. Da entwirft man wohl irgendwelche Dinge, lernt mit Geld umzugehen und muss manchmal beim Lunch im Café arbeiten. Die Lehrerin ist nett und ich glaube, das wird ganz cool.
Abends waren wir bei Freunden von meiner Gastfamilie zum Essen eingeladen. Das Haus war richtig schön, das Essen lecker und mit den beiden Töchtern der Familie habe ich mich sehr gut verstanden, allerdings musste ich mich den ganzen Abend zwingen, die Augen offen zu halten.
Samstag war nicht so viel los, ich habe erst mit Freunden und Familie geskypet und dann ist eine Deutsche gekommen und wir haben Apfelkuchen gemacht. Abends waren Jane, Pendo, Ruiqi und ich essen. Ich habe das erste Mal Mac&Cheese gegessen, also Makkaroni mit Käse, was aber eher Käse mit Makkaroni war.
Sonntag bin ich um halb 8 aufgestanden, habe mich schnell fertig gemacht und wurde dann von Jane zur Schule gefahren, wo ich mich mit drei Freundinnen getroffen habe, um nach Vancouver zu fahren. Der Gastvater von Sophie musste sowieso dahin, das heißt er hat uns mitgenommen und downtown abgesetzt.
Es hat ziemlich geregnet, was uns aber nichts ausgemacht hat, wir hatten trotzdem Spaß.


Tolle Aussicht :D

Keine Ahnung, was das ist..

Lecker

Nachdem wir am Hafen Cookies gegessen haben, sind wir nach Gastown (die Altstadt) gelaufen. Auf dem Weg dahin kamen wir an einem Platz vorbei, wo ganz viele Menschen total altmodisch angezogen waren. Es gab eine Band, eine Acapella Gruppe und ganz viele altmodische Fahrräder. Es war ein Charity Event, auf dem Leute mit Fahrrädern durch Vancouver gefahren sind und Geld für Behinderte gesammelt haben.
Acapella (die waren echt gut)
In Gastown selbst haben wir natürlich die berühmte Dampfuhr angeguckt (fragt mich nicht, was daran so toll sein soll) und sind in diversen Souvenirshops gewesen.


Ice Hockey Trikots

Irgendwann kamen wir dann ins Drogenviertel, sind aber sofort wieder umgedreht, weil wir alle ein komisches Gefühl hatten. Auf der Suche nach etwas zu essen kamen wir an einem Westernladen vorbei. Als wir reingegangen sind, wurden wir von einem alten Mann begrüßt, der wirklich an einen Cowboy erinnerte. In dem Laden gab es wunderschöne Stiefel, Hüte und Gürtel und wir haben uns nett mit dem Eigentümer unterhalten. Als wir gehen wollten, hat er jeder von uns einen Anstecker in Form eines Sheriffsterns und ein buntes Plastikarmband geschenkt, was zwar nicht so ganz unser Geschmack ist, aber echt süß war. Außerdem meinte er zu mir, wenn ich mal einen Freund habe und der mich nicht gut behandelt, solle ich in den Laden kommen, mir solche Stiefel kaufen und ihm mal ordentlich in den Ar*** treten.

Später sind wir in einem Diner essen gegangen und wir haben "Poutine" probiert, eine kanadische Spezialität. Pommes mit Bratensoße und ganz viel Käse- wie Lenja es so schön ausgedrückt hat ein "got-to-try", kein "got-to-love".

Danach sind wir noch in eine große Mall gegangen und dann mit dem Skytrain und dem Bus zurück nach Maple Ridge, wo wir den Tag bei Tim Hortons ausklingen ließen.
Montag hatte ich das erste Mal den neuen Französisch Kurs und ich hätte keinen besseren Start haben können. Als ich reinkam wurde ich total nett von der Lehrerin begrüßt. Sie hat einen Mini-Eiffelturm auf den Tisch gestellt und gesagt, wir sollten uns vorstellen, in einem Pariser Café zu sein und uns locker mit anderen unterhalten. Es gab einen Tisch mit ganz vielen Donuts und Kaffee und wir durften uns bedienen. Die Tische haben wir in einen Kreis gestellt und dann eine Art "Speed Dateing" veransteltet, das heißt man hat sich mit verschiedenen Personen 3 Minuten lang unterhalten. Auf Französisch versteht sich. Das war echt cool, man hat viele neue Leute kennengelernt und viel gelacht. Ich weiß nicht warum, aber das mit dem Akzent geht in dem Kurs besser und ich glaube, die sind ungefähr auf dem gleichen Level wie ich.
Cafeteria&Eingangshalle

Dienstag hatte das komplette Schuldistrikt schulfrei und ich durfte -yippieh yeah- morgens um 5 aufstehen. Die ganzen Internationals sind nach Victoria, die Hauptstadt von BC gefahren. Treffpunkt war um 06:30 Uhr. Wir sind mit Reisebussen zum Hafen gefahren, dann mit der Fähre nach Vancouver Island und da nochmal 1 Stunde nach Victoria.
Auf der Fähre war es ziemlich witzig, wir haben neue (deutsche) Leute kennengelernt und hatten viel Spaß.


Titanic 2.0
In Victoria selbst hatten wir eine Stunde Freizeit, die ich mit Sophie und Henrike im Hafen und vor dem Parlament verbracht habe.





Danach haben wir eine Führung durch eben dieses Parlament bekommen, das sowohl von außen als auch von innen wunderschön ist.


Dann gab es wieder zwei Stunden Freizeit, in denen Sophie, Jessica, Henrrike, Helen und ich die Government Street langgelaufen sind und etwas gegessen haben.



Das ist eine Baustellenabsperrung, da bekommt man doch gleich gute Laune
Dann sind wir zu "Fisherman´s Wharf" gefahren, einer Ansammlung von Häusern, die auf dem Wasser schwimmen. Dort konnte man essen oder die Seeotter und Robben angucken, die direkt vor einem entlanggeschwommen sind. Die Abendsonne hat dem ganzen eine echt tolle Stimmung verliehen und man konnte auf einer Bank sitzen, die über das Wasser geragt ist (wir hatten ziemliche Angst reinzufallen).




Nach einer Stunde ging es zurück in den Bus und auf die Fähre.

Als wir um halb 10 angekommen sind, waren wir alle todmüde und froh, ins Bett gehen zu können. Es war ein wirklich schöner Tag mit tollem Wetter, auch wenn wir leider nicht soo viel Zeit hatten, uns die Stadt anzugucken.